Der winterliche Ziergarten ändert sein Erscheinungsbild je nach Witterung. So ergeben sich interessante Stimmungen und man fühlt sich manchmal wie im Garten der Schneekönigin. Drei Zustände – Schnee, Raureif, Schneelosigkeit – zaubern im Garten unterschiedliche Atmosphären, die jeweils für sich faszinierend sind.

 

Reif –  ein dünner Überzug aus Eiskristallen

Viele Gräser, wie hier das Federgras, haben einen besonders schönen Winteraspekt.

Barfröste ohne Schnee zaubern wunderbare Eiskristalle auf die Pflanzen. Manchmal wirkt es, als wären die Pflanzen mit Staubzucker bepudert worden. Oder als wären sie kandiert. Dieses Stimmungsbild hält meist nur für wenige Stunden bis die warmen Sonnenstrahlen die Kristalle wegschmelzen.

Die Artischocke ist ein köstliches Gemüse. Sie ist aber auch eine Pflanze mit hohem Schmuckwert. Ihre Blüten werden von Holzbienen und Rosenkäfern besucht. Im Winter sind die Fruchtstände sehr zierend.

Die Fruchstände des Brandkrauts, Phlomis russeliana, bleiben auch den Winter über sehr interessant.

Schnee  – eine weiße Decke für die Pflanzen

Im Weinviertel, wo mein Garten liegt, ist Schnee zu einer Seltenheit geworden. Daher ist es immer ein Erlebnis, wenn es geschneit hat. Die weiße Pracht deckt alles zu und verwandelt den Garten in eine Winterwunderwelt. Die Pflanzen werden mit dem Schnee zu einem grafischen Kunstwerk der Vergänglichkeit.

Die Schafgarbe, Achillea miullefolium, wirkt mit der Schneehaube noch attraktiver.

Das Currykraut, Helichrysum italicum, ist auch im Winter grau belaubt. Der Halbstrauch bildet gemeinsam mit Schnee ein hübsches Bild.

Die immergrüne Palmlilie, Yucca filamentosa, wirkt in Kombination mit Schnee besonders schön.

Schneelosigkeit – auch einfach schön

Am häufigsten präsentiert sich mein Garten ohne Schnee. Doch nachdem alle Pflanzen erst im ausgehenden Winter zurückgeschnitten werden, ist auch dann der Blumengarten eine Zierde und einfach schön.

Der Weidenblättrige Alant, Inula salicaria, blüht goldgelb. Doch auch der Samenstand im Winter wirkt wie eine Silberblume.

Die Samenstände der Gewöhnlichen Golddistel, Carlina vulgaris, sind besonders attraktiv. Sie schließen sich bei Nacht und und öffenen sich bei Sonnenschein.

Der winterliche Ziergarten strahlt eine Atmosphäre aus, die auf mich beruhigend wirkt. Die Zeit der Vegetationsruhe ist eine Phase der Regeneration. Diese Zeitspanne dürfen wir und unser Garten nutzen, um Kraft für die kommende Saison zu schöpfen.

 

Nachlese zum Thema des winterlichen Gartens

Im Winter 2021 habe ich einen Blogbeitrag zum Thema winterlicher Fruchtbehang sowie einen Artikel über immergrüne Gehölze für den Winter geschrieben.

Die Elfenblume, Epimedium sp., ist wintergrün. Ein Highlight im winterlichen Garten.