Die warme Frühlingssonne und ergiebiger Regen haben das Pflanzenreich zum Leben erweckt. Auch im eigenen Garten. Es blühen gerade Einjähriges Silberblatt und Knoblauchsrauke besonders opulent.
Einjähriges Silberblatt

Das Einjährige Silberblatt (Foto oben) ist auch als Judassilberling bekannt. Lunnaria annua, so der botanische Name, ist ein Kreuzblütler, der mit der heimischen Mondviole, Lunnaria rediviva, nah verwandt ist. Das Einjährige Silberblatt stamm aus Osteuropa wurde aber aufgrund seiner hübschen Blüte und seiner zierenden Mittelwände der Samenschoten. Sie haben eine runde – mondähnliche – Form und glänzen silbrig. Die Blüten sind eine wichtige Nektarquelle für Schmetterlinge, Wildbienen, Schwebfliegen und andere Blütenbesucher.

Wollschweber (Foto links) können den Blütennektar schwebend schlürfen. Sie gehören zu den Zweiflüglern, ähnelen aber auf den ersten Blick Hummeln. Die kleinen flauschigen Blütengäste sind von Frühjahr bis Sommer zu beobachten. Ihre Larven ernähren sich parasitisch von Wildbienenlarven. Ihre Anwesenheit zeigt, dass es viele Wildbienen gibt und das ökologische Gleichgewicht stimmt.
Wildbienen (Foto rechts), Honigbienen und viele weitere Insekten nehmen gerne die Blüten des Einjährigen Silberblatts als Nektarquelle an. Die kurzlebige Pflanze stirbt nach der Blüte ab, samt sich aber wieder aus ohne lästig zu werden. So bleibt sie im Garten als ständiger Gast erhalten.

Knoblauchsrauke

Die Knoblauchsrauke (Foto oben), botanisch Alliaria petiolata genannt, hat ihren Namen vom Knoblauchduft erhalten, den sie beim Zerreiben der Blätter freisetzt. Die jungen Blätter können vor der Blüte in der Küche für Salate, Pesto und zum Verfeinern als Knoblauchersatz verwendet werden. Die zwei bis kurzlebig mehrjährige Pflanze kommt an frischen und nährstoffreichen Krautsäumen im lichten Schatten vor. Sie gehört ebenfalls zu den Kreuzblütlern und ist eine wichtige Raupenfutterpflanze für den Aurorafalter. Der quirlige Falter legt seine Eier einzeln an den Pflanzen ab. Seine Blüten sind wahre Insektenmagneten.

Der Aurorafalter mit dem wissenschaftlichen Namen Anthocaris cardamines (Foto links, Männchen) bevorzugt den Nektar von Kreuzblütlern. Der Falter ist als Imago im Frühjahr bis etwa Juni zu beobachten. Die Raupen sind von Frühsommer bis Sommer aktiv. Dann überdauern sie im Puppenstadium als Gürtelpuppe bis zum nächsten Frühling.
Auch andere Schmetterlinge der Familie der Weißlinge fliegen regelrecht auf Kreuzblütler. Auch ihre Raupen haben Kreuzblütler regelrecht zum Fressen gerne. Deshlab mögen wir etwa die Kohlweißlinge im Gemüsegarten nicht so gerne, weil sie es auf unseren Kohl abgesehen haben. Die Falter sind zwar dezent, aber sehr quirlig.


Auch auf Knoblauchsrauken sind unzählige Wildbienen und andere Insekten zu beobachten. Der süße Nektar wirkt einfach unwiederstehlich auf sie. Es ist eine Freude den regen Betrieb auf den Blüten zu beobachten. Und wenn zufällig die Kamera im richtigen Moment zur Hand ist, können diese schönen Momente festgehalten werden.
Weiß und Lila Blütenpracht

Die zwei Blütenfarben sind sehr wirkungsvoll. Das kräftige Lila des Einjährigen Silberblatt steht im Kontrast zum strahlenden frischen Weiß der Knoblauchsrauke. Zusammen erhellen sie halbschattige Bereiche im Garten. Sie passen besonders gut an den absonnigen Gehölzrand oder vor eine Mauer, wo sie besonders gut zur Wirkung kommen.
