Eines der liebsten Rituale von uns Menschen ist es, zu Silvester die obligaten Vorsätze für das neue Jahr und die Zukunft zu formulieren. Darin beteuern wir, dass alles besser werden wird. Alle Probleme werden verschwinden. Der positive Blick in die künftige Gegenwart mag wohl sinnvoll sein, sodass wir nicht nur sorgenvoll in die Zukunft blicken, sondern auch hoffnungsvoll. Doch viele scheinen dabei zu vergessen, dass die Weichen für eine bessere, positive Zukunft bereits im Hier und Jetzt gestellt werden müssen. Mit unserem gegenwärtigen Handeln und Tun beeinflussen wir das, was kommen mag.
Zeitenwende – ein Wort mit vielen Versprechungen oder Drohungen
Die Gehörnte Mauerbiene, Osmia cornuta, ist noch häufig im Garten anzutreffen. Viele ihrer Verwandten gehört zu den bedrohten Arten.
Die Gesellschaft für deutsche Sprache e.V. hat „Zeitenwende“ zum Wort des Jahres 2022 gekürt. Höre ich dieses Wort im Zusammenhang mit dem Zustand unserer Umwelt, wirkt das Wort auf mich bedrohlich. Denn ich denke an all die Schlagzeilen des letzten Jahres: Amazonasabholzung, Waldbrände-Rekord, Hitze-Rekorde, Kälte-Rekorde, Artensterben, Rückgang der Biodiversität… Kein Grund für positive Erwartungen für die Zukunft. Aber dennoch bin ich – wie man sagt – ein hoffnungsloser Optimist. Obwohl ich die Zerstörung unserer Natur tagtäglich in den Medien sehe und davon lese. Aber ich sehe auch, dass es durchaus viele Menschen gibt, die – so wie ich – sich für die Natur, Flora und Fauna, interessieren und begeistern.
Der Goldglänzende Rosenkäfer, Cetonia aurata, gehört zur Familie der Blatthornkäfer. Diese sind heuer im Fokus der AÖE, der Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Entomologen.
Diese Menschen beschäftigen sich intensiv mit der Natur. Und sie setzen sich aktiv ein, unterstützen und fördern die Natur. Es gibt allein in Österreich zahlreiche Vereine, die sich der Natur verschrieben haben. Dieses Netzwerk aus Wissenschaftlern und interessierten Laien gibt mir Hoffnung, dass der Wert der Natur auch weiterhin erkannt und geschätzt wird.
Wer blütenbesuchende Insekten und andere Wildtiere im Garten fördern möchte, sorgt für eine naturnahe Gartengestaltung und ein Blütenangebot von Vorfrühling bis Herbst.
Insbesondere die jungen Mitglieder sind für diese Vereine extrem wichtig. Denn ihnen obliegt es, für die Natur eine Leidenschaft zu entwickeln, die andere Menschen ebenfalls begeistert. Diese Leidenschaft und Begeisterung braucht es jetzt und auch künftig, damit es gelingen kann, die schönen und tatsächlich wertvollen Schätze zu bewahren.
Biodiversität – mehr als eine Worthülse
Das Weißfleck-Widderchen, Amata phegea, zählt zur Unterfamilie der Bärenspinner. Es ist ein regelmäßiger Gartenbesucher und ähnelt den viel selteneren Widderchen.
Mein Blog widmet sich hauptsächlich unterschiedlichen Naturthemen. Auch heuer möchte ich das Thema Biodiversität anhand unterschiedlicher Beiträge über Pflanzen, Tiere und Lebensräume beschreiben. Dabei interessieren mich vor allem die ökologischen Zusammenhänge. Warum alles mit allem verbunden ist. Warum es die Vielfalt braucht, damit ein Ökosystem funktionieren kann. Und weshalb wir Menschen uns als Teil dieses Systems verstehen und auch danach handeln sollten.
Die adulte Florfliege, Chrysoperla carnea, ernährt sich von Pollen und Nektar. Als Larve ist die Florfliege als Blattlauslöwe und Gartennützling bekannt, weil sie Blattläuse vertilgt.
Es bringt aus meiner Sicht nichts, fromme Wünsche für die Zukunft zu äußern. Und auch nicht, Ziele für die ferne Zukunft zu formulieren. Es ist jetzt an der Zeit, zu handeln. Es ist jetzt an der Zeit, etwas zu tun. Sofort. Jeden Tag. Unermüdlich. Nur dann kann es eine positive Zeitenwende geben.
Die Zwergmandel, Prunus tenella, ist ein heimsicher Kleinstrauch, der auch extreme Trockenheit und Hitze gut übersteht. Als frühlingsblühender Strauch ist er eine wichtige Nahrungsquelle für Blütenbesucher.
Nachlese
Biodiversitätsstrategie Östereich 2030
Umweltdachverband: Biodiversitätsstrategie