Wintererlebnisse mit Eis und Schnee werden in Österreich zunehmend weniger. Daher wird ein Winterspaziergang im Schnee zum seltenen Genuss.

 

Die Natur im Winter

Nachdem es frisch geschneit hat, mag man meinen, dass die Natur im Winter ruht. Doch ein genauer Blick zeigt, dass Flora und auch Fauna lebendiger sind, als man meinen möchte.

Die Spuren im Schnee zeigen, dass auch einige Wildtiere im Winter aktiv sind. Hier sind die Abdrücke eines Eichhörnchens, Sciurus vulgaris, zu sehen.

Das Laub der Heidelbeeren, Vaccinium myrtillus, (Foto oben) ist abgefallen. Doch auch seine Zweige sind grün. Sie und einige weitere Charakterarten des Hochwechsels zählen zu den Zwergsträuchern, auch Chamaephyten genannt

Auch Preiselbeeren, Vaccinium vitis-idea, und die hier abgebildete Besenheide, Calluna vulgaris, zählen zu den Zwergsträuchern. Die Besenheide ist auf dem Hochwechsel seltener verbreitet. Ihre Blüten ab Spätsommer bis Herbst sind ein wertvoller Nahrungslieferant für blütenbesuchende Insekten. Hier sind noch vertrocknete Blüten zu sehen. Die Früchte der Preiselbeeren sind ein beliebtes Wildobst, das traditionell zu Marmelade verarbeitet wird und zahlreiche Speisen mit ihrem einzigartigen Geschmack verfeinert.

Grünerlengebüsche, Alnus viridis, (Foto oben) bilden mit anderen Gehölzen die Strauchschicht.

 

Europaschutzgebiet Steirisches Jogl- und Wechselland

Der Hochwechsel ist Teil des Europaschutzgebietes Steirisches Jogl- und Wechselland. Denn hier leben seltene, unter Naturschutz stehende Vogelarten wie das Auerhuhn, Tetrao urogallus, und das Haselhuhn, Tetrastes bonasia. Sie beide gehören den Raufußhühnern an, die zur Familie der Fasanartigen gezählt werden. Ihr Lebensraum hier ist der Tannen-Fichten-Nadelwald.

Oberhalb der Baumgrenze dominiert der Borstgras- oder Bürstlingsrasen. Stellenweise gibt es Quellaustritte mit Niedermoorvegetation wie dem Schmalblättrigen Wollgras, Eriophorum angustifolum. Im Sommer sind seine Blütenstände weithin sichtbar.

Die Natur braucht unseren Schutz, denn viele Arten sind bedroht. Auch vermeintlich häufige, wenig schützenswerte Pflanzen und Tiere verschwinden zunehmend. Die Natur verarmt. Deshalb dürfen sich der Schutz und die Förderung der Artenvielfalt nicht auf Schutzgebiete beschränken. Auch unsere Siedlungsräume bieten viel Potenzial als Lebensraum für Wildpflanzen und Wildtiere.